Wenn es für ein Unternehmen oder eine Bildungseinrichtung darum geht, professionelle Präsentationstechnik anzuschaffen,gibt es zwei Optionen: Projektor oder Large Format Display. Beide Varianten haben ihre besonderen Eigenschaften und Vorzüge. Maßgeblich bei der Auswahl sind daher der jeweilige Anwendungsbereich sowie die entstehenden Kosten.

Raumgröße und Bilddiagonale
Ist in einem großen Raum eine möglichst große Bilddiagonale zu geringen Kosten gewünscht, so ist der Projektor die richtige Wahl. Bildbreiten von 3 Metern und mehr sind bei ausreichender Lichtleistung des Beamers oder Verdunklungsmöglichkeit des Raumes problemlos machbar. In kleinen Räumen, bei denen keine variable Bildgröße benötigt wird, eignen sich Displays zwischen 40“ und ca. 70“ ideal. Anders als Projektoren laufen Displays ohne Lüfter- oder Betriebsgeräusche, und entwickeln keine störende Wärme. Dies ist gerade in Räumen ohne Klimaanlage wichtig, um eine angenehme Präsentations-Atmosphäre zu schaffen. Auch sind Displays in diesen Größen inzwischen sehr preiswert erhältlich. Neben der Raumgröße spielen aber auch bauliche Gegebenheiten bei der Wahl des Präsentationsmediums eine Rolle. In Räumen mit Fensterfronten oder aufwendigen Wandverkleidungen können Installationen von Displays unerwünscht oder gar unmöglich sein. Hier sind Projektoren in Kombination mit deckenmontierten Leinwänden eine Alternative. Und auch aus Designgründen spricht vieles für einen Projektor. Dieser verschwindet fast unsichtbar unter der Decke (oder im Deckenlift). Ein Display bietet dem Betrachter im ausgeschalteten Zustand schlichtweg nur eine schwarze, unattraktive Fläche.
Lichtverhältnisse und Helligkeit
Falls ein Raum jedoch über viel Fremd- oder gar Sonnenlichteinfall verfügt, sollte man sich über den Einsatz von Displays Gedanken machen. Bei großen Räumen, die eine entsprechende Bilddiagonale erfordern, kommen dabei nur sehr große (und teure) Einzeldisplays oder der Einsatz von Videowalls in Frage. Während bei Einzeldisplays heute in der Regel bei 110“ (ca. 280 cm Bilddiagonale) Schluss ist, können mit Videowalls praktisch beliebig große Installationen umgesetzt werden, die auch bei hoher Raumhelligkeit noch klare und brillante Bilder liefern. Im Vergleich zu einem Projektor oder einem großen Einzeldisplay ist die Installation einer Videowall jedoch deutlich aufwendiger. Spezielle Halterungen und das Kalibrieren für eine homogene Farb- und Helligkeitsdarstellung sind unabdingbar. Auch werden die vorhandenen Rahmen im Bild einer Videowall oft als störend empfunden. Hardware und Installation sind zudem kostspielig und meist mit deutlich höheren Investitionen verbunden als bei der Anschaffung eines Projektors. Ein professionelles Display ist in der Regel weniger empfindlich gegen Umgebungslicht als ein Projektor. Verfügen Konferenzraum oder Klassenzimmer über eine große Fensterfront und sind nicht abdunkelbar, ist ein professionelles Display die richtige Wahl. Vor allem im Outdoorbereich oder in Schaufenstern spielen sehr helle Displays ihre Trümpfe aus. Durch Eigenschaften wie einer Antireflexionsbeschichtung, die Spiegel- oder Blendeffekten bei direkter Sonnenlichteinstrahlung entgegenwirken, bleibt das Bild klar erkennbar. Eingebaute Helligkeitssensoren ermöglichen es zudem, dass die Helligkeit des Displays nachts reduziert wird, das Bild angenehm hell bleibt und nebenbei noch die Betriebskosten gesenkt werden. Projektoren, die in Anwendungen mit hellem Umgebungslicht eingesetzt werden, müssen sehr leistungsstark sein. Laserprojektoren mit bis zu 25.000 Lumen oder mehr bieten hier eine Lösung. Sie sind jedoch meist kostenintensiver als ein vergleichbar helles Standard-Display. Grundsätzlich kann man also sagen, dass sowohl bei Outdoor- oder Semi-Outdoor-Anwendungen, wie in Räumen mit sehr viel und nicht vermeidbarem Fremdlicht, fast immer ein Display, eine LED-Wand oder eine Videowall zum Einsatz kommen wird. Dennoch sind lichtstarke Laserprojektoren in großen und hellen Konferenzräumen eine echte Alternative für brillante und vor allem große Bilder.
Interaktivität
Wir erinnern uns an 10 Prozent von dem, was wir lesen, an 20 Prozent von dem, was wir hören, doch an 90 Prozent von dem, was wir sehen und selbst tun. Soll also in einem Meeting oder einer Schulung etwas wirklich gelernt und erinnert werden, führt an interaktiven Präsentationsmedien kein Weg vorbei. Touch-Displays liegen dabei voll im Trend. Die Einsatzbereiche von Multitouch-Bildschirmen sind dabei ausgesprochen vielfältig. Ob als Wegeleitsystem im Einkaufszentrum, Self-Service-Station im Schnellrestaurant oder als Infodisplay am Flughafen – fast überall bieten interaktive Flachbildschirme einen echten Mehrwert. Auch in Konferenzräumen von Unternehmen finden sich Touch-Displays immer häufiger. Gemeinsame Ideen im Brainstormingmeeting per interaktiver Whiteboardfunktion notieren, per Skype über Ländergrenzen hinweg kommunizieren und visualisieren oder einfach bestehende Dokumente und Zeichnungen in der Gruppe mit Notizen versehen – mit Touchdisplays eine Selbstverständlichkeit. Dabei können die erarbeiteten Inhalte ganz einfach an alle Teilnehmer versendet oder direkt zentral gespeichert werden. Touchdisplays beleben auch den Unterricht in Schulen auf besondere Weise. Die Schüler schauen nicht nur hin, sondern interagieren selbst am Display – allein und gemeinsam. Die aktive Teilnahme am Unterricht wird so gefördert und durch den anschaulichen Unterricht, der zum Beispiel auch schülereigene Tablets integrieren kann, bleibt vermitteltes Wissen besser im Gedächtnis. Doch Interaktivität heißt nicht automatisch „Display“. Kostengünstige, interaktive Ultrakurzdistanzprojektoren sind eine echte Alternative zum kleinen Preis. Hierbei ist der Abstand zwischen Beamer und Projektionsfläche sehr gering. So wird verhindert, dass der Vortragende geblendet wird oder einen Schatten auf das Bild wirft.
Budget
Bei der Ausstattung von Räumlichkeiten gibt es oft ein klar umrissenes Budget, das die Frage nach Display oder Projektor beeinflussen kann. Ist das Budget gering, fällt die Wahl meist auf den Projektor. Dieser liefert eine große Bilddiagonale zu geringen Anschaffungskosten. Je nach der Menge des Umgebungslichts eines Raumes steigen jedoch auch die Anforderungen an die Lichtleistung eines Projektors und damit die Kosten. Lampenbasierte Projektoren erfordern zudem eine gewisse Wartung (zum Beispiel Lampen- und Filterwechsel), deren Kosten jedoch bei modernen Geräten mit mehreren tausend Stunden Lampenlebensdauer nicht allzu schwer ins Gewicht fallen. Displays reagieren weniger empfindlich auf Umgebungslicht, sind in den Anschaffungskosten aber bei großen Formaten deutlich teurer als ein lampenbasierter Projektor. Ein Display muss jedoch nicht gewartet werden, es entstehen keine Folgekosten. So kommen professionelle Flachbildschirme dank moderner LED-Technologie heutzutage auf bis zu 30.000 Stunden Lebensdauer. Das entspricht bei einer Nutzung von acht Stunden pro Tag und fünf Tagen pro Woche rund 15 Jahren. Die Alternative bieten Laserprojektoren, die ebenfalls oft ohne jede Wartung auskommen. Preislich liegen diese jedoch um ein Vielfaches über den Kosten eines lampenbasierten Projektors.
Mobilität
In vielen Anwendungen ist Mobilität bei der Präsentation gefragt. Präsentationen bei Kunden oder auf Geschäftsreisen gehören zum täglichen Business. Auch in Schulen muss der Lehrer meist selber dafür sorgen, dass ein Präsentationsmedium im Raum zur Verfügung steht und es gegebenenfalls aus einem anderen Raum holen. Die perfekte Lösung bieten kleine, leichte Projektoren, die ganz einfach mit ins Auto, in die Bahn, ins Flugzeug oder von einem Klassenraum in den nächsten mitgenommen werden können. Diese kompakten Projektoren eignen sich ideal für den flexiblen Einsatz und den einfachen Transport. Mit Funktionen wie Sofort-Start oder Instant-Power-Off zum sofortigen Ausschalten sorgen mobile Projektoren für eine brillante, spontane Projektion und glänzen mit einer einfachen Einrichtung. Bei vielen Beamern wird nicht einmal ein Computer benötigt – die Präsentation erfolgt direkt von einem herkömmlichen USB-Stick. Displays hingegen sind trotz mobiler Halterungen auf Rollen oftmals zu schwer, um sie von Raum zu Raum zu bewegen. Dies ist zudem zeitaufwendig – Zeit, die Lehrer beim Raumwechsel in der Pause oder auch Meetingteilnehmern fast immer fehlt.

Projektor:
+ Große Bildgrößen für geringes Budget
+ Kleinere Geräte sind mobil einsetzbar
+ Bildgröße je nach Anwendung variierbar
+ Stromverbrauch i.d.R. geringer als bei Displays
+ Bei Nicht-Nutzung nur geringe Beeinflussung der Optik eines Raumes
– Wartung i.d.R. notwendig (Folgekosten),Ausnahme Laser-Projektoren
– Installation unter der Decke aufwendig
– Betriebsgeräusch vorhanden
– Je nach Lichtleistung anfällig für Umgebungs-/Streulicht

Display:
+ Bei Bildgrößen bis ca. 70“ einfache Montage
+ Sehr lange Lebensdauer
+ Wartungsfreier Betrieb
+ Geräuschloser Betrieb
+ Geräte mit hoher Helligkeit auch für Schaufenster/Außeneinsatz geeignet
– Bilder > 110“ nur per Videowall möglich
– Große Displays sehr teuer
– Große Displays sehr aufwendig zu installieren (hohes Gewicht)
– Starre Bildgröße
– Große Displays stören die Optik eines Raumes bei Nicht-Nutzung